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Dickmaulrüssler veröffentlicht von biohelp Garten & Bienen GmbH am 20. April 2022

Adulter Käfer des Dickmaulrüsslers

Die immergrünen Grünlinge Kirschlorbeer, Rhododendren and Co. erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit im Garten und auf dem Balkon, aber leider nicht nur beim Menschen. Der gefurchte Dickmaulrüssler (Othiorynchus sulcatus) frisst mit Vorliebe an den Blättern immergrüner Pflanzen. Unter Gartenfreunden ist er deshalb bereits bekannt als berühmt berüchtigter Schädling. Der Käfer ist zwischen 8 und 13 mm groß, dunkelgrau und von ovaler Körperform. Er kann (zum Glück!) nicht fliegen und besitzt einen charakteristischen breiten Rüssel.

Der nachtaktive Dickmaulrüssler-Käfer frisst an den Blättern und verursacht dabei einen typischen Buchtenfraß an den Blatträndern. Der Blattfraß kann zwar optisch ein Dorn im Gärtnerauge sein, stellt für eine gesunde und robuste Pflanze aber soweit kein Problem dar. Gravierender können die Schäden sein, die an den Wurzeln verursacht werden, die Larven des kleinen Ungeheuers knabbern nämlich daran. Dieser Wurzelfraß kann die Pflanze zum Absterben bringen, da die Wurzeln Wasser und Nährstoffe in die Pflanze transportieren. Ein Käfer kann ein bis zwei Jahre alt werden, daher ist seine Bekämpfung schwierig. In Wintergärten, Glashäusern etc. kann er darüber hinaus ohne weiteres überwintern.

Der Wirtspflanzenkreis dieser Käfer ist sehr groß, was ihre Bekämpfung zusätzlich erschwert. Es können rund 150 verschiedene Pflanzenarten befallen werden. Beispiele dafür wären Erdbeeren, Efeu, Geranien, Eiben, Lebensbaum, Erika und Ahorn, um nur einige zu nennen.

Biologische Bekämpfung des Dickmaulrüsslers

Für eine erfolgreiche Dezimierung des Schädlings ist es wichtig, die Larven des Käfers im Boden zu bekämpfen. Das kann mit Hilfe von Nematoden erfolgen. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die in die Larve des Käfers eindringen und sie in weiterer Folge zum Absterben bringen. Die Nematoden enthalten Bakterien, welche die Larve abtöten. Die Fadenwürmer vermehren sich in der Larve so lange, bis diese aufbricht und die Nematoden die nächste Larve infizieren. Um sich fortbewegen zu können, benötigen diese Tierchen einen Wasserfilm. Wird die Erde zu trocken, werden sie immobil, wodurch der Bekämpfungserfolg sehr eingeschränkt wird. Man sollte also darauf achten, dass das Erdreich für rund 2 Wochen nach der Behandlung gut durchfeuchtet bleibt.

Rüssler-Stopp*

Aufgrund des Entwicklungszyklus des Käfers ist es wichtig, bei der Ausbringung im richtigen Bekämpfungszeitraum zu liegen. Die besten Erfolge werden erzielt, wenn die Nematoden (Rüssler-Stopp* – Pfl.Reg.Nr.: 4249-901) im April oder Mai und im September noch einmal angewendet werden. Eine Bodentemperatur von mind. 12°C ist erforderlich!

Diese Methode enthält mehrere Vorteile

Die Nematoden haben eine spezifische Wirkung, das heißt, sie wirken nicht auf sogenannte „Nicht-Ziel-Organismen“ wie Bienen oder Schmetterlinge. Außerdem haben Sie natürlich auch keine Auswirkungen auf den Menschen oder Haustiere wie Hunde oder Katzen, da es sich um insektenpathogene (=nur bei Insekten wird eine Krankheit verursacht) Tiere handelt. Zusätzlich ist die Anwendung sehr unkompliziert: einmal im Wasser aufgelöst, kann man die Nematoden ganz einfach ausgießen. – Keine Angst übrigens vor den Fadenwürmern: Man erhält eine Packung mit ganz feinem Pulver, in welchem sich die mikroskopisch kleinen Würmer in trockenem Zustand befinden.

Falls der Befall durch den Käfer sehr stark ist, gibt es außerdem die Möglichkeit, zusätzlich mit Nematop-Käferstopp (Pfl.Reg.Nr.: 3278) zu behandeln. Dabei handelt es sich um ein Holzbrett, welches ein Gel enthält. In diesem befinden sich Nematoden einer anderen Art, welche gegen den erwachsenen Käfer wirken. Die Anwendung ist wiederum sehr einfach: das kleine Holzbrett wird einfach zu den befallenen Pflanzen hingelegt. Ein Brett reicht für ca. 10 m² und hat eine Wirkungsdauer von rund 6 Wochen. Der Käfer ist tagsüber inaktiv und nimmt das Brett gerne als Tagesversteck an. Dabei kommt er mit dem Gel in Berührung, die Fadenwürmer dringen über Körperöffnungen ein und infizieren den Käfer, der nach kurzer Zeit abstirbt. 


* Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen.
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