Beschreibung
Die Rebenpockenmilbe (Eriophyes vitis) ist ein Vertreter der Gallmilben (Eriophyidae). Aufgrund ihrer Größe von nur ca. 0,15 mm ist sie mit freiem Auge nicht zu erkennen. Ausgewachsene Pockenmilben überwintern in den Knospen. Ab etwa Ende April kommt es zum Knospenschwellen und es beginnt die Saugtätigkeit der Milben am jungen Trieb. Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit während der Vegetationsperiode wird die Generationszeit beschleunigt. Zwischen Ende April und Ende September können bis zu sieben Generationen auftreten.
Schadbild
Auf der Blattoberseite finden sich rötliche bis grünliche, pockenartige Erhebungen, die eindeutig zu erkennen sind. Auf der Blattunterseite zeigt sich ein dichter, weißlicher oder rötlicher Haarfilz. Der Haarfilz älterer Pocken verfärbt sich bräunlich. Auch ein Befall der Gescheine ist möglich.
Solange nur schwacher Befall auftritt, sind Pockenmilben nicht von wirtschaftlicher Bedeutung, sondern nur als Schönheitsfehler einzustufen. Problematischer wird massiver Befall, wenn sich die jungen Blättchen nicht richtig entfalten oder sogar Gescheine befallen werden. Starker Befall kann die Photosyntheseleistung beeinträchtigen und bei geschwächten Bäumen langfristig zu Schäden führen.

Vorbeugung
- Pflanzen stärken: Regelmäßige Düngung und ausreichende Bewässerung stärken die Abwehrkräfte
- Kronen lichten, um die Belüftung zu verbessern – Milben mögen feuchte, geschützte Bedingungen.
- Im Winter oder zeitigen Frühjahr befallene Zweige oder Knospen abschneiden und entsorgen (nicht auf den Kompost).
- Nützlinge fördern: Raubmilben und Insekten wie Florfliegen und Marienkäfer helfen, Pockenmilben in Schach zu halten.
Bekämpfung
- Solabiol Netzschwefel* (Pfl. Reg. Nr.: 2632-903) | Fungizid gegen echten Mehltau
5 x 15 g – Wirkstoff Schwefel (88,2 %) - Tyron* (Pfl. Reg. Nr.: 3042-0) | Typhlodromus pyri - Raubmilben gegen Milben auf Weinreben & Obstgehölzen
Anwendungszeit: Jänner bis Februar
*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen.