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Der kleine Frostspanner - Vorbeugung und Bekämpfung

Frostspanner

Beschreibung

Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) kann im Frühjahr durch die Fraßtätigkeit der Raupen empfindliche Schäden an Kern- und Steinobst (ausgenommen Pfirsich) und auch an anderen Laubhölzern verursachen. Obstanlagen, vor allem Süßkirschenpflanzungen, in Waldnähe und früh blühende Sorten sind besonders gefährdet. Durch starkes Frostspanner auftreten können erhebliche Ernteeinbußen entstehen, da durch den Fraß große Mengen an Blüten und jungen Früchten ausfallen. Im Hausgartenbereich und im Extensivobstbau tritt der Schädling in bestimmten Gebieten regelmäßig auf (sogenannte Frostspanner Lagen). Im Intensivanbau (besonders bei biologischer Bewirtschaftung) kann in manchen Jahren verstärkter Frostspanner Befall beobachtet werden.

Schadbild

Der kleine Frostspanner gehört unter den Schmetterlingen (Lepidoptera) zur Familie der Spanner (Geometridae), die durch das „Buckelmachen“ bei der Fortbewegung (spannerartige Fortbewegung) und bei Störungen der Raupen charakterisiert sind.

Im Frühling bereits mit Beginn des Austriebs schlüpfen die Raupen und fressen junge Blätter, Blüten und Früchte. Die Jungraupen sind zunächst dunkelgrau, später bekommen die Raupen eine hellgrüne Färbung mit gelblichen Längsstreifen. Wenn die Raupen ausgewachsen sind (etwa 2,5 cm lang), verlassen sie den Baum und ziehen sich in die oberste Bodenschicht zurück (Mai). Nach der Verpuppung treten die erwachsenen Insekten (Schmetterlinge) im Herbst (etwa Ende Oktober) mit den ersten Frostnächten auf. Das Männchen ist ein unscheinbarer braungrauer Schmetterling mit etwa 25 mm Flügelspannweite. Das Weibchen ist grau gefärbt und 6–7 mm lang, aber flugunfähig. Die Weibchen klettern zur Ablage der Eier die Stämme der Bäume hinauf und legen im äußeren Kronenbereich bis zu 300 Eier ab, die zunächst hellgrün und später im Winter rötlich verfärbt sind.

Symptome

Die Blüten- und Blattknospen entfalten sich nicht, sie sind teilweise versponnen und in ihrem Inneren ausgehöhlt. In den Blüten sind Stempel und Staubgefäße abgefressen und die Blüte ist dadurch vernichtet. Die Blätter weisen zunächst Löcherfraß auf; bei stärkerem Befall werden sie bis auf die Blattrippen abgeweidet und es tritt Kahlfraß ein. Auch die jungen Früchte werden vielfach geschädigt und zwar bei Kernobst das Fruchtfleisch, bei Steinobst, besonders Kirsche, auch der Kern (Löffelfraß). Der wesentlich seltenere Große Frostspanner (Erannis defoliaria) erzeugt die gleichen Schadsymptome.

Frostspanner treten weltweit an ihren Wirtspflanzen auf. Als Wirtspflanzen dienen Obstgehölze (Kern- und Steinobst, ausgenommen Pfirsich) und andere Laubhölzer.

© AdobeStock_by_Tim's-insects
Frostspanner ©stock.adobe.com

Vorbeugung mit Leimringen

Ab Ende Oktober können die flugunfähigen Weibchen, die den Baumstamm hinaufkriechen, mit Raupenleimringen abgefangen werden. Diese werden um die Baumstämme gelegt, um die Eiablage zu verhindern. Da die Weibchen bis Januar aktiv bleiben können, sollte die Klebkraft der Leimringe während dieses Zeitraums erhalten bleiben.

Bekämpfung

Winter- oder Austriebsspritzmittel (Ölpräparate) gegen „überwinternde tierische Schaderreger“ können die abgelegten Eier (Wintereier) erfolgreich vernichten. Auf eine gründliche Benetzung aller Baumteile achten!

  • Promanal® Neu AF* (Pfl. Reg. Nr.: 2633-903) | Paraffinöl (1,2%) als Konzentrat und Anwendungsfertig erhältlich - gegen Schild-, Schmier-, & Wollläuse sowie überwinternde Schädlinge
    Anwendungszeitpunkt: ganzjährig

Falls notwendig, können Behandlungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gegen Jungraupen bis spätestens kurz nach der Blüte durchgeführt werden. Die wirtschaftliche Schadschwelle liegt bei visuellen Kontrollen bei 5–10 Raupen pro 100 Blattbüscheln.

Neben synthetischen Insektiziden können gegen die Jungraupen auch Bacillus thuringiensis-Präparate eingesetzt werden (möglichst noch vor der Blütezeit). Haben die Raupen eine Größe von 2 cm erreicht, ist eine chemische Behandlung nicht mehr angebracht, da ein baldiges Abwandern der Raupen zu erwarten ist.

  • XenTari®* (Pfl. Rg. Nr. 3431-0) | Bacillus thuringiensis aizawai - gegen Buchsbaumzünsler & freifressende Schmetterlingsraupen
    Anwendungszeitpunkt: Bei Auftreten der Schadraupen. In Österreich werden die Raupen ab Mitte März bis Anfang April aktiv und entwickeln bis in den Oktober hinein 2-3 Generationen pro Jahr. Mit der Trichterfalle und einem Lockstoff kann der Flug des Zünslers festgestellt werden. Dadurch ist eine Festlegung des Spritztermins leichter.

*Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. 

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