Spinnmilben erfolgreich bekämpfen veröffentlicht von biohelp Garten & Bienen GmbH am 22. September 2021

Vor allem im Herbst, wenn manche Pflanzen von draußen nach drinnen geholt werden, kommen auch vermehrt Schädlinge auf ihnen vor. Ein Klassiker: die Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Spinnmilben lieben heiße und vor allem trockene Bedingungen. Die gute Nachricht ist aber: Sie sind relativ einfach mit Nützlingen, ihren natürlichen Gegenspielern, zu bekämpfen.

Die Spinnmilbe – Biologie und Schadbild

Die Familie der Spinnmilben umfasst mehr als 1200 Spezies. Tetranychus urticae entwickelt sich bei 25 °C innerhalb von 7-10 Tagen zum erwachsenen Tier. Adulte Weibchen sind meist weiß-grünlich gefärbt mit zwei großen dunklen Flecken, können aber je nach Jahreszeit und Wirtspflanze auch rötlich gefärbt sein. Ihr Wirtspflanzenkreis umfasst mehr als 1100 Pflanzenarten.

Den Schaden der Spinnmilben erkennt man zunächst an hellen, gelblich-weißen Flecken am Blatt, die sich bei Nichtbehandlung grau bis kupferbraun färben. Die Tiere sitzen vornehmlich in Kolonien auf der Blattunterseite, wo sie Saft aus den Pflanzenzellen saugen und so die Wasseraufnahme und Transpiration der Pflanze stören. Bei sehr starkem Befall ist das Auftreten von Gespinsten an Blättern und Stängeln charakteristisch. Wird nichts unternommen, können die Tiere eine ganze Pflanze zum Absterben bringen.

Biologische Bekämpfung

Vor allem die chemische Bekämpfung kann sich bei Spinnmilben schwierig gestalten, weil T. urticae sehr schnell Resistenzen gegen Wirkstoffe entwickelt. Solch eine Problematik stellt sich nicht, wenn man mit Nützlingen oder Pflanzenschutzmitteln arbeitet, welche nur eine mechanische Abtötung bewirken.

Nützlinge gegen Spinnmilben

Bei Befall:

• Chrysoperla* (Pfl.Reg.Nr.: 4282-0) – Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea): Sie sind sozusagen ein „Breitband-Nützling“ und fressen u.a. Spinnmilben, Thripse und Blattläuse. Die Tiere sind anspruchslos gegenüber Temperatur und Luftfeuchtigkeit und beginnen sofort zu fressen.

• Phytomite* (Pfl.Reg.Nr.: 4302-0) – Raubmilben (Phytoseiulus persimilis): Sie fressen einzig und allein Spinnmilben und haben sich auf T. urticae spezialisiert. Sie benötigen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit (mind. 65 %!), um effektiv wirken zu können.

Vorbeugend:

• Neomite* (Pfl.Reg.Nr.: 4304-0) – Raubmilben (Amblyseius californicus): Sind in kleinen Säckchen erhältlich, die bereits vorbeugend auf die Pflanzen gehängt werden können. Die kleinen Nützlinge verteilen sich auf den grünen Mitbewohnern, falls eine Spinnmilbe auftaucht, wird sie sofort gefressen. A. californicus ist gut gegen Spinnmilben einsetzbar, da sie mit geringer Luftfeuchtigkeit und höherer Temperatur zurecht kommt, was in der Spinnmilbenbekämpfung wesentlich ist.

Sonstige Bekämpfungsmaßnahmen

• Luftfeuchtigkeit erhöhen: da die Schädlinge es lieben, wenn ihre Umgebung heiß und trocken ist, verlangsamt es ihre Entwicklung, wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht wird, also die Pflanzen ein- oder zweimal am Tag mit Wasser besprühen.

• Stark befallene Pflanzenteile entfernen.

• Spritzung mit Kaliseife („Schmierseife“ oder Neudosan*): Kaliseife ist ein Kontaktmittel, d.h., die Tiere müssen direkt angesprüht werden. Kommen die Spinnmilben damit in Berührung, trocknen sie aus und sterben ab. Kaliseife dringt nicht in die Pflanzen, sie wirkt rein oberflächlich, daher kann sie auch auf Gemüse oder Kräutern gesprüht werden, also auf Pflanzen, die noch konsumiert werden sollen. Gibt es anwendungsfertig (500ml – Pfl.Reg.Nr. 2623-0) und als Konzentrat (250ml – Pfl.Reg.Nr.: 2622-901).

* Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden! Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Warnhinweise und –symbole in der Gebrauchsanleitung beachten!